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Einsegnung und Feierstunde an der Bernhardskapelle

Einsegnung und Feierstunde an der Bernhardskapelle

„Der heutige Tag ist ein Zeichen“, mit diesen Worten begrüßte Martin Blach, Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Kloster Eberbach die Gäste zur Einsegnung der Bernhardskapelle, der sogenannten Bernhardi-Ruh. Pfarrer Dr. Nandkisore segnete die Kapelle und betonte in seiner Ansprache das Sakrament der Freundschaft.

Die als massiver Barockbau 1701 errichtete Gedenkkapelle, deren Originalausstattung verloren ist, steht am Fußweg zwischen dem Kloster Eberbach und dem Steinberg. Der Legende nach befindet sich diese an der Stelle, wo sich der Hl. Bernhard von Clairvaux (gest. 1153) auf dem Weg zu seiner Gründung Eberbach ausgeruht haben soll. Vor dem Kapellenbau soll sich hier eine uralte abgegangene Eiche mit dem eingekerbten Ortsnamen befunden haben. Wenn bereits 1497 diese Sant Bernharts ruge erwähnt wird, dürfte sich aber hier schon weitaus früher eine Erinnerungskultstätte befunden haben. Somit wird die Eberbacher Haustradition entschieden gestützt, die – ob vor oder nach Einzug der Mönche bleibt dahingestellt - von einem persönlichen Aufenthalt des Zisterzienser-Protagonisten berichtet.

Über dem Kapellenportal befand sich eine verschollene, jedoch kopial überlieferte lateinische Spruchinschrift (2 Distichen), die auf die Legende anspielt und - in Reimverse gebracht - in deutscher Übersetzung kundtut:

Sankt Bernhard tat hier Ruhe finden,

als Eberbach er wollte gründen.

Mit reinem Flehn an ihn dich wende,

dass, Wandrer, segne er dein Ende!

Unterhalb der lateinischen Inschrift folgte noch das deutschsprachige Verspaar:

Allhier es heisst Bernhardiruh,

Lieb geb der Ruh die Werk hinzu.

Mit dem Freischneiden und der Reinigung der Kapelle sowie dem Aufstellen einer Sitzgruppe durch den Freundeskreis ist die Bernhardskapelle wiederhergestellt worden. Ausgestattet ist sie nun mit einer Leihgabe der Katholischen Pfarrgemeinde St. Peter und Paul: eine Muttergottes-Statue, die zuletzt in der Rauenthaler Antoniuskirche hinter der Orgel stand. Ergänzt durch ein Kreuz, das auf einem der Dachböden des Klosters gefunden worden war und einen historischen Beichtstuhl, ist die Bernhardskapelle nun auch wieder als spiritueller Ort erkennbar. Geplant ist zukünftig die Aufstellung einer Informationstafel.

Der Vorsitzende des Freundeskreises, Dr. Wolfgang Riedel, betonte, dass es sich lediglich um einen Etappensieg handelt, denn die Sanierung der Kapelle ist dringend notwendig. Die Kapelle sei nun aus dem Dornröschenschlag erweckt worden. Nun sei es eine gesellschaftliche Verantwortung, die Bernhardskapelle zu sanieren und wiederherzurichten und das sei nur mit Hilfe von Spendengeldern möglich.

03.05.2018 ⋅ Aktuelles