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Eintrittskarte in den Himmel

Die Stiftung Kloster Eberbach präsentiert QR-Code-Projekt an Grabmalen

Es sind faszinierende historische Lebensgeschichten, die in Stein gemeißelt in der Kirche und im Kreuzgang von Kloster Eberbach zu finden sind. Mithilfe eines QR-Code-Projekts in Kooperation mit der Forschungseinheit „Die Deutschen Inschriften“ der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz werden die „Geheimnisse der Grabmale“ nun erzählt. Das neue Format ist Teil der Museumsneukonzeption des Kulturdenkmals im Rheingau.

Angehörigen des Adels und des frommen Bürgertums war es durch die Aufhebung des ursprünglich strengen Begräbnisverbotes in Zisterzienserkirchen seit dem 13. Jahrhundert erlaubt, sich in der Basilika und auf dem Friedhof von Kloster Eberbach bestatten zu lassen. Die durch großzügige Stiftungen an das hochgeschätzte Kloster zur Beisetzung Angenommenen nutzten die Möglichkeit, um sich so dauerhaft die besonderen Fürbittengebete der Mönche und damit ihr Andenken zu sichern.

Über 140 Totengedächtnismale, vornehmlich aus dem 14. und 15. Jahrhundert, sind archivalisch nachweisbar. 89 von ihnen blieben trotz massiver Zerstörung infolge der Klosterauflösung im Jahr 1803 erhalten und konnten in den letzten Jahren konserviert werden - teils prächtig ausgestattet und verziert. Diese immer noch erstaunliche Fülle der Grabzeugnisse im Kloster Eberbach findet weit über die Region hinaus nur noch eine Parallele im Mainzer Dom; vor allem ihre Inschriften stellen einzigartige historische Quellen dar. Einige der Eberbacher Figurenplatten reihen sich ein in die hervorragendsten Schöpfungen plastischer Grabmalkunst des Mittelalters.

Die ersten wurden jetzt mit QR-Codes ausgestattet, die auf speziell angelegte und gestaltete Webseiten mit den Biografien und historischen Lebensumständen der Bestatteten führen. Alle weiteren sollen in den kommenden Monaten folgen.

Alle Texte wurden gemeinsam mit dem Forschungsprojekt „Die Deutschen Inschriften“ der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz erstellt.

„Kloster Eberbach hat nach 888 Jahren viel zu erzählen. Als Stiftung machen wir es uns zur Aufgabe, das Denkmal und unser großes kulturhistorisches Erbe angemessen in Szene zu setzen und zu uns sprechen zu lassen“, so Vorstandsvorsitzender Julius Wagner. „Nachdem die Bausubstanz dank der Unterstützung des Landes Hessen so gut erhalten ist wie nie, geht es jetzt vielmehr um die Inhalte, also endlich um eine zeitgemäße Konzeption für diesen Ort, der mehr ist als ein Museum oder ein reines Baudenkmal. Mit dem QR-Code-Projekt gehen wir einen ersten Schritt in diese Richtung.“

Dr. Susanne Kern, Leiterin seitens des Forschungsprojekts „Die Deutschen Inschriften“ der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz: „Wir sind der Bitte der Stiftung Kloster Eberbach sehr gerne nachgekommen, denn wir hatten schon länger die Idee, Inschriften auf diese Weise einem interessierten Publikum zugänglich zu machen.“

Die Geheimnisse der Grabmale – sie sind nicht nur zum Nachlesen, sondern werden auch zum Hören angeboten.

Julius Wagner: „Es ist uns gelungen, Patinnen und Paten für die Platten zu finden, die bereit waren, die Texte einzusprechen und zwar in der Ich-Erzählform, was sie noch lebendiger macht! Die Audio-Dateien sind ebenfalls über die QR-Codes zugänglich.“

Der über den Rheingau hinaus bekannte Pfarrer Dr. Robert Nandkisore ist mit seiner beeindruckenden Stimme ebenso dabei wie die Ordensschwester Thekla Baumgart von der Abtei St. Hildegard und die ehemalige hessische Umweltministerin Priska Hinz. Weitere sollen folgen. „Wir würden uns sehr wünschen, dass zum Bespiel auch unser hessischer Landesvater, Ministerpräsident Boris Rhein, einen Part übernimmt“, so Wagner.

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Pressemitteilung

Dr. Susanne Kern und Julius Wagner vor der Grabplatte von Abt Martin Rifflinck

Dr. Susanne Kern und Julius Wagner scannen den QR-Code am Grabmal von Graf Eberhard I. von Katzenelnbogen

Basilika von Kloster Eberbach © Michael Leukel

Pfarrer Dr. Robert Nandkisore sprach Abt Nikolaus IV. von Eltville © Miriam Bender

10.10.2024 ⋅ Pressemeldung