Weingut Kloster Eberbach zieht Bilanz: Jahrgang 2025 – Weniger ist wieder mehr
Eltville am Rhein, 17. Oktober 2025 – Während die deutsche Weinwirtschaft vielerorts mit einem Überangebot und sinkenden Preisen zu kämpfen hat, zieht das Weingut Kloster Eberbach eine positive Bilanz: Der Jahrgang 2025 brachte zwar kleinere Erträge – doch gerade das erweist sich in einer angespannten Marktsituation als Vorteil. Qualität, Konzentration und innere Balance prägen die Weine dieses Jahres.
Ein Jahr der Konzentration
Ein früher Austrieb, eine rasche Blüte und eine gleichmäßig verlaufene Vegetation führten 2025 zu einer kompakten Lese. Die Ernte begann im Weingut Kloster Eberbach am 26. August und endete bereits am 2. Oktober – ungewöhnlich früh, aber mit außergewöhnlich reifem Lesegut.
„Die Reben waren das ganze Jahr über gesund und gut versorgt“, sagt Außenbetriebsleiter Max Schaefer. „Das hat zu einer schnellen Reifeentwicklung und hoher Konzentration geführt – die Trauben waren kleinbeerig, dicht und aromatisch.“ Während an der Hessischen Bergstraße direkt durchgestartet wurde, begann der Rheingau traditionell etwas später, doch beide Regionen brachten harmonisch ausgereifte Trauben mit ausgewogener Säure und erstaunlicher Tiefe ins Kelterhaus.
Kleine Mengen, große Wirkung
In Zeiten übervoller Keller und wirtschaftlichen Drucks kann ein kleinerer Jahrgang durchaus wohltuend sein. „Natürlich schmerzt jede Tonne weniger“, sagt Kellermeisterin Kathrin Puff, „aber dieser Jahrgang erinnert uns daran, dass Qualität nicht aus Menge entsteht. Die Weine zeigen Balance, innere Ruhe und Dichte – und genau das braucht der Markt jetzt.“ Fast alle Partien liegen im Prädikatsweinbereich. Besonders die Burgunder an der Bergstraße zeigen sich präzise und kraftvoll, während die Spätburgunder aus Assmannshausen mit reifen, gesunden Beeren und feinem Gerbstoffgerüst beeindrucken. Die Rieslinge vereinen Fülle, Struktur und straffe Eleganz – eine Handschrift, die Kloster Eberbachs Stil auf den Punkt bringt.
Balance im Glas – und im Markt
Das Weingut sieht in diesem Jahrgang eine Metapher für die Branche: weniger Überfluss, mehr Substanz. „2025 steht für das Prinzip der Balance – im Wein, aber auch in der Weinwirtschaft“, sagt Schaefer. „Wir alle erleben, dass Mengenwachstum allein keine Lösung ist. Nachhaltige Qualität und Herkunft bleiben die entscheidenden Werte.“ Die Burgunder zeigen Ausdruck und Tiefe, die Rieslinge Spannung und Ruhe – Weine, die die Haltung eines Weinguts widerspiegeln, das in unruhigen Zeiten auf Beständigkeit setzt. Auch im Weingut selbst ist Bewegung spürbar: Interims-Geschäftsführer Marc Gorbauch freut sich, dass mit dem Jahreswechsel Christine Müller die Geschäftsführung übernimmt – ein Schritt, der sowohl strukturelle als auch inhaltliche Impulse bringen wird. Die Richtung ist klar: Qualität vor Quantität, Herkunft vor Hektar. Trotz kleiner Mengen blickt das Weingut Kloster Eberbach auf einen Jahrgang mit großer innerer Stärke. „Es war ein fordernder, aber lohnender Herbst“, fasst Kathrin Puff zusammen. „Wir sind müde – aber glücklich.“
Hintergrund: Das Weingut Kloster Eberbach
Das Weingut Kloster Eberbach gehört zu den bedeutendsten und traditionsreichsten Weingütern Deutschlands. Mit Besitz sowohl im Rheingau als auch an der Hessischen Bergstraße vereint es die beiden hessischen Weinbauregionen in einem Haus – eine Besonderheit, die einen einzigartigen Einblick in die gesamte Bandbreite des Jahrgangs 2025 ermöglicht.
Die Weinberge des Weinguts erstrecken sich über den gesamten Rheingau – von Hochheim über den Steinberg bis in die Steillagen Rüdesheims – und spiegeln so die Vielfalt der Region in idealer Weise wider. Diese breite geographische Aufstellung erlaubt es, klimatische Unterschiede und Reifeverläufe präzise zu erfassen und zu nutzen – eine Stärke, die sich gerade in einem Jahrgang wie 2025 zeigt.
17.10.2025 ⋅ Pressemeldung