Logo Kloster Eberbach

Kloster Eberbach trauert um Carl Witzel

Der Tod von Carl Witzel hat in Kloster Eberbach große Trauer ausgelöst:

Über Jahrzehnte hat sich der Musiker und Komponist mit musikalischen Werken und seinem Engagement für Kloster Eberbach in ganz besonderer Weise verdient gemacht. Bei einer Aufführung des Mozart-Requiems in Kloster Eberbach durch die Schiersteiner Kantorei wird ihm ein stilles Gedenken bereitet.

Carl Witzel ist am 17. August 2018 im Alter von 87 Jahren verstorben. Der Tod des Musikers und Komponisten hat in Kloster Eberbach große Trauer ausgelöst: Über Jahrzehnte hat sich Witzel mit musikalischen Werken wie etwa der Auftragskomposition „Carmina Cisterciensia“ zum 850. Jubiläum der Zisterziensergründung in Kloster Eberbach im Jahr 1986 und seinem Engagement im Freundeskreis des Klosters in ganz besonderer Weise verdient gemacht. Am 9. September 2018 wird ihm daher bei der Aufführung des Mozart-Requiems in Kloster Eberbach durch die Schiersteiner Kantorei ein stilles Gedenken bereitet.

„Das gesamte Team Kloster Eberbachs verneigt sich in Demut und Dankbarkeit vor der Lebensleistung von Carl Witzel“, sagt Martin Blach, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Kloster Eberbach. „Angesichts seines Todes ist allein tröstlich, dass er über die „Carmina Cisterciensia“ für die Ewigkeit mit Kloster Eberbach verbunden sein wird.“ Die Kantate beinhaltet Originaltexte, die u.a. von der Klostergründung und den Bedrängnissen Eberbachs während des Dreißigjährigen Krieges handeln. Das Werk des Bundesverdienstkreuz-Trägers wurde auch im Jahr 2011 zum 875. Gründungsjubiläum des Klosters in der Basilika aufgeführt.

Auch Dr. Wolfgang Riedel, Vorsitzender des Freundeskreis Kloster Eberbach e.V., würdigt das Engagement des Musikers: „Als Gründungsmitglied des Freundeskreises hat sich Carl Witzel über Jahrzehnte in besonderem Maße im Vorstand engagiert. Nicht zuletzt lebte durch ihn das musikalische Werk von Pater Joseph Schmitt wieder auf.“ Der Zisterzienser Joseph Schmitt (1734-91) trat im Jahr 1753 in das Kloster ein, kehrte ihm jedoch 1771 den Rücken, um sich in Amsterdam mit großem Erfolg ganz der Musik zu widmen. Witzel transkribierte die Kompositionen für die heutige Aufführungspraxis.

Gemeinsam mit dem damaligen Direktor der Hessischen Staatsweingüter Dr. Hans Ambrosi begründete Carl Witzel eine Konzerttradition in Kloster Eberbach, die bis heute Bestand hat: Die Geschicke des „Arbeitskreises Kloster Eberbacher Sonntagskonzerte“ leitete Witzel von 1970 bis 2011. „In dieser Zeit hat er sich mit wirklicher Hingabe für die Veranstalter dieser Reihe eingesetzt, kämpferisch und diplomatisch, doch immer auch kompromissbereit“, sagt Professor Martin Lutz, der heute den Vorsitz des Arbeitskreises innehat. „Es war ihm ein wichtiges Anliegen, dass auch Konzerte der profilierten Ensemble und Chöre der Region ihre Bühne haben. Letztlich kann sein Engagement für die Musik als Auftakt des heute vielfältigen Kulturangebots in Eberbach angesehen werden.“

Wenn Carl Witzel bei der Aufführung des Mozart-Requiems am 9. September 2018 im Stillen gedacht wird, so ist dies letztlich nur durch sein Wirken möglich geworden: Auch dieses Konzert ist Teil der Kloster Eberbacher Sonntagskonzerte.

Pressemeldung

30.08.2018 ⋅ Aktuelles