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Naturvermittlung, Honiggewinnung, Spendenprojekt: Die Eberbacher Klosterbienen sind da!
Die Tradition der Bienenzucht lebt in Kloster Eberbach wieder auf! Gerade sind fünf Bienenvölker aus dem nahen Taunusstein auf die Wiesen von Gärtnerei und Orangerie gezogen.
Bienen! Sie haben eine enorme Bedeutung für unser Ökosystem. Durch ihr Zutun, etwa die Bestäubung, tragen sie maßgeblich zum Erhalt der biologischen Vielfalt und der großen Auswahl an Obst, Gemüse und Blumen bei.
Seit dem Altertum sind die faszinierenden Insekten daher geschätzte und symbolträchtige Geschöpfe, stehen für Fleiß, Arbeitseifer und Ordnung.
Schon im Mittelalter waren Klöster Orte der Bienenzucht, so auch Kloster Eberbach. Die Herstellung von Kerzen aus Bienenwachs war für die Zisterziensermönche ebenso bedeutend wie die Honigerträge.
Die Bienenzucht – eine Klostertradition
Die gemeinnützige Stiftung Kloster Eberbach, die für den Erhalt und die Weiterentwicklung des europäischen, fast 900 Jahre alten Kulturschatzes im Rheingau verantwortlich ist, möchte daran nun anknüpfen. „Organisation und Arbeitsteilung der Bienen zur Erreichung eines übergeordneten Ziels im Bienenstaat stehen symbolisch auch für die Funktionsweise der einstigen zisterziensischen Ordensgemeinschaft in Eberbach. Bernhard von Clairvaux, Gründervater von Kloster Eberbach, wird auf Abbildungen häufig mit einem Bienenkorb als Attribut dargestellt“, so Julius Wagner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kloster Eberbach.
„Daher ist es gut und passend, die Tradition der Bienenzucht in Eberbach nun wiederaufleben zu lassen. Unsere Bienenvölker fühlen sich im reichen Naturraum des Tales in Wäldern und auf den Blühwiesen bereits zu Hause und schwärmen emsig aus.“
Holzbeuten aus Naturmaterialien wurden installiert
Versorgt werden die fünf Wirtschaftsvölker mit ca. 40.000 Bienen pro Stamm der Art CARNICA vom Team des Infrastrukturellen Gebäudemanagements unter der Leitung von Ronny Weiß.
„Wir möchten die Bienenvölker im Einklang mit der Natur nach alten Verfahrensweisen züchten, hegen und pflegen“, erklärt der Naturschutzbeauftragte der Stiftung. „Die Holzbeuten, in denen die ersten Völker im Kloster eingezogen sind, stammen aus den Werkstätten der ,Vogtlandwerke*, einer Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigungen, und bestehen aus Naturmaterialien. Perspektivisch sollen mittelalterliche Bienenkörbe hinzukommen und auch ein Bienenhaus aus Lehm und Fachwerk errichtet werden.“
Das Spendenprojekt „Apis monastica“ – die Klosterbiene
Das Bienenprojekt, das den Titel „Apis monastica“ (lateinisch für „die Klosterbiene“) trägt, soll zukünftig für die Wissens- und Kulturvermittlung entwickelt und genutzt werden.
Julius Wagner: „Wir hoffen auf viele engagierte Spenderinnen und Spender, die uns mit ihrer finanziellen Unterstützung helfen, unsere Bienenvölker in Kloster Eberbach zu versorgen - und ein neues Bienenhaus zu bauen, das allen Interessierten, vor allem Kindern, als Lern- und Erlebnisort zugänglich gemacht werden kann.“
Julius Wagner (links) mit Ronny Weiß (rechts)
04.05.2023 ⋅ Press release