„Tausche Zollfreiheit gegen Seelenheil“
Diether IV. von Katzenelnbogen folgt als treuer Reichsgraf dem Ruf seines Kaisers Friedrich II. von Hohenstaufen, ihm beim Kreuzzug ins Heilige Land zur Seite zu stehen. Die Reise über das Meer ist ein gefährliches Unterfangen, ein Kreuzzug allemal, und so fürchtet er um sein Leben - noch viel mehr um sein Seelenheil.
Derweil sind die Mönche in Kloster Eberbach in kürzester Zeit zu erfolgreichen Weinproduzenten mit weit ausgedehntem Besitz im Rheingau geworden. Jedes Jahr fahren sie mit ihren Kähnen, beladen mit Fässern, den Rhein entlang, um ihren Wein in Köln zu verkaufen. An jeder Burg entlang des großen Stroms müssen sie Zoll für ihren Warentransport entrichten. Köln ist damals der Umschlagplatz für Wein in Europa. Einziges Problem: die vielen Rheinzölle.

Graf Diether IV. erkennt das Problem. Er geht mit den Zisterziensern in Eberbach einen besonderen Handel ein. Der Adlige gewährt dem Kloster Zollfreiheit bei allen Burgen der Katzenelnbogener – die wichtigsten Burgen auf dem Weg nach Köln, wie z.B. die berühmte Marksburg. Im Gegenzug sollen die Mönche für alle Zeit für sein und seiner Familie Seelenheil beten. Dazu soll Kloster Eberbach künftig Grablege der Grafen von Katzenelnbogen sein, damit diese dem Himmel so nah wie möglich kommen.
„Tausche Zollfreiheit gegen Seelenheil.“ Für das Kloster markiert dies den Beginn eines unvorstellbaren wirtschaftlichen Erfolges. Die Mönche konnten ihren Wein nun ohne Zusatzkosten nach ganz Europa verkaufen. Und das taten sie.
Und die Grafen von Katzenelnbogen? Sie waren sich sicher, dass ihr Platz im Paradies garantiert ist.
Eine Urkunde aus dem Jahr 1219 offenbart uns einen Einblick in die komplexe Geschichte von Kloster Eberbach im Mittelalter. Und die steht stellvertretend für die Funktionsweisen der damaligen Ständegesellschaft.
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