Jakob stammte aus Eltville im Rheingau und wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts geboren. Seine Ausbildung erfolgte nicht nur im Kloster Eberbach, sondern auch in Paris. Dort studierte er an der Universität Sorbonne Theologie. 1246 hatte Stephan of Lexington, Abt des Zisterzienserklosters Clairvaux, das Collège St. Bernard gegründet, ein Studienhaus des Ordens, wo die in Paris studierenden Zisterziensermönche untergebracht waren. Benannt war es nach dem Heiligen Bernhard von Clairvaux, einst selbst Zisterzienserabt und wichtigster Heiliger des Ordens. 1373 schloss Jakob sein Studium als Doktor der Theologie ab und erhielt sogar eine Position als Professor an der Sorbonne. Er galt als gelehrter und angesehener Theologe.
Nachdem Abt Konrad II. 1371 gestorben war, wurde Jakob zu dessen Nachfolger gewählt. Er war in seiner Amtszeit sehr um die Ausbildung der Eberbacher Zisterziensermönche bemüht. So verbesserte er beispielsweise deren Möglichkeiten in Paris zu studieren, indem er 1380 veranlasste, dass dort Räumlichkeiten und Bücher für sie bereitgestellt wurden.
Abt Jakob war auch selbst wissenschaftlich tätig und verfasste Kommentare zu theologischen Schriften. Zudem unterhielt er Kontakte zu führenden Gelehrten seiner Zeit. Einer von ihnen war Heinrich Hembuche von Langenstein, ein angesehener Vertreter der deutschen Spätscholastik, den Jakob an der Sorbonne kennengelernt hatte. Hembuche hielt sich 1382/83 sogar zeitweise in Eberbach auf und arbeitete hier an seinen theologischen Schriften. Jakob war auch mit anderen ehemaligen Studienkollegen aus Paris vernetzt. Zu nennen wäre der Theologe Matthäus von Krakau, der als kirchenpolitischer Berater König Ruprechts tätig war und Abt Jakob mehrere seiner Schriften widmete.
Abt Jakob trat vorzeitig von seinem Amt zurück. Die Gründe dafür sind nicht bekannt. Er starb am 12. November 1392. Seine Tätigkeit als Professor wird auch in seiner Grabinschrift erwähnt. Rätselhaft wirkt der reliefierte und (wieder) eingesetzte Kopf, was von der Forschung bisher jedoch nicht zufriedenstellend gelöst werden konnte.
Quelle: DIO Deutsche Inschriften Online (43, Nr. 135), Akademie der Wissenschaften Mainz
Bild Grabmal: Michael Leukel
Die in gotischer Minuskel ausgeführte Inschrift lautet:
Weitere Grabmale
Basilika
Die Basilika ist das zentrale Gebäude der Abtei. Die Kirche wurde zwischen 1136 und 1186 in Form einer dreischiffigen romanischen Pfeilerbasilika erbaut.