Katharina von Rüdesheim – Kloster Eberbach

Ehefrau von Ritter Tilmann von Rüdesheim († 1354)

Kunstvoll ist aus dem roten Sandstein das lebensgroße Relief der Edeldame Katharina von Rüdesheim herausgearbeitet, gekleidet in ein langes Gewand mit Schleier und Mantel. Die rechte Hand liegt in Herzhöhe auf der Brust, die linke hingegen hält ein Buch. Dieses Attribut ist bei zeitgenössischen Darstellungen von Frauen selten und findet sich in Eberbach sonst nur bei der wenige Jahre älteren Grabplatte für die vermutlich als Begine lebende Adelheid von Schöneck. Ist es eine Bibel oder ein Gebetsbuch, mit dem besondere Frömmigkeit, vielleicht sogar Gelehrsamkeit, symbolisiert werden sollte?

Wenngleich sich die persönliche Lebensführung der so dargestellten Katharina heute kaum mehr greifen lässt, erscheint sie in den Quellen jedenfalls als Wohltäterin des Klosters Eberbach und weiterer geistlicher Einrichtungen. So finanzierte sie 1348 gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Ritter Tilmann von Rüdesheim, den Bau einer Kapelle am Frauenkloster Klause bei Johannisberg. Dieses gute Werk war dem Seelenheil der Eheleute und ihrer beiden früh verstorbenen Töchter gewidmet. Schon zwei Jahre zuvor stiftete das Ehepaar eine beträchtliche jährliche Geldzahlung an den Eberbacher Konvent. Dort fanden beide dann auch ihre letzte Ruhestätte, nebeneinander unter dem Fenster der Margaretenkapelle im Südseitenschiff der Basilika.

Quelle: DIO Deutsche Inschriften Online (43, Nr. 84), Akademie der Wissenschaften Mainz

Bild Grabmal: Michael Leukel

Basilika

Die Basilika ist das zentrale Gebäude der Abtei. Die Kirche wurde zwischen 1136 und 1186 in Form einer dreischiffigen romanischen Pfeilerbasilika erbaut.

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