Seine Grabplatte aus rotem Sandstein stellt ihn statusgemäß als Stiftsherrn von St. Goar und nicht etwa als Mönch von Eberbach dar: Sein vollständiger Ornat besteht aus dem länglichen Birett als Kopfbedeckung sowie dem Obergewand, der Kasel, unter der beide Enden der Stola hervorschauen, die auf der Dalmatik, dem Untergewand ruhen. Typisch für die Darstellung von Chorherren ist nicht zuletzt der vor der Brust gehaltene Kelch, der mit der Rechten gesegnet wird. An seinem linken Arm trägt Ludwig den Manipel, ein wie ein Schal aussehendes Stoffband, der seine höheren Weihen kennzeichnet.
Das Denkmal ist trotz der geringen Relieftiefe von einer bemerkenswerten Qualität, was die feinen Details und die naturnahe Stofflichkeit anbelangt. Beispielsweise passt sich der ornamental geschmückte Kaselstab genau den Falten des Gewandes an, auf dem er sich befindet. Ähnlich realistisch ist es, wenn sich das Obergewand am Boden aufgrund seiner Schwere geknickt zu Falten aufstaut. Das spätgotische Maßwerk, in dem ein kreuzförmiges Steinmetzzeichen zu finden ist, weist dieselbe Qualitätsstufe auf wie die Grabinschrift.
Quelle: DIO Deutsche Inschriften Online (43, Nr. 265), Akademie der Wissenschaften Mainz
Bild Grabmal: Michael Leukel
Die Grabinschrift in gotischer Minuskel lautet:
Weitere Grabplatten
Basilika
Die Basilika ist das zentrale Gebäude der Abtei. Die Kirche wurde zwischen 1136 und 1186 in Form einer dreischiffigen romanischen Pfeilerbasilika erbaut.