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Ludwig Hammer aus St. Goar

Seine Grabplatte aus rotem Sandstein stellt ihn statusgemäß als Stiftsherrn von St. Goar und nicht etwa als Mönch von Eberbach dar: Sein vollständiger Ornat besteht aus dem länglichen Birett als Kopfbedeckung sowie dem Obergewand, der Kasel, unter der beide Enden der Stola hervorschauen, die auf der Dalmatik, dem Untergewand ruhen. Typisch für die Darstellung von Chorherren ist nicht zuletzt der vor der Brust gehaltene Kelch, der mit der Rechten gesegnet wird. An seinem linken Arm trägt Ludwig den Manipel, ein wie ein Schal aussehendes Stoffband, der seine höheren Weihen kennzeichnet.

Das Denkmal ist trotz der geringen Relieftiefe von einer bemerkenswerten Qualität, was die feinen Details und die naturnahe Stofflichkeit anbelangt. Beispielsweise passt sich der ornamental geschmückte Kaselstab genau den Falten des Gewandes an, auf dem er sich befindet. Ähnlich realistisch ist es, wenn sich das Obergewand am Boden aufgrund seiner Schwere geknickt zu Falten aufstaut. Das spätgotische Maßwerk, in dem ein kreuzförmiges Steinmetzzeichen zu finden ist, weist dieselbe Qualitätsstufe auf wie die Grabinschrift.

Quelle: DIO Deutsche Inschriften Online (43, Nr. 265), Akademie der Wissenschaften Mainz

Bild Grabmal: Michael Leukel

Die Grabinschrift in gotischer Minuskel lautet:

Anno • d(omi)ni • m / cccc • lxxxiiii • die • francisci • O(biit) • d(omi)n(u)s • lvdowic(us) • ham(m)er • decan(us) • ecc(les)ie • sancti / goar[i]s • cui(us) • a(n)i(m)a • requiescat • in pace • amen

Im Jahr des Herrn 1484, am Tag des Franziskus (4. Oktober) starb Herr Ludwig Hammer, Dekan der Kirche von St. Goar, dessen Seele in Frieden ruhe. Amen.

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