Peter von Grünberg

(† 1363)

Völlig schmucklos erscheint diese zerbrochene Grabplatte aus rotem Sandstein. Das Feld ist glatt gearbeitet, auf eine bildliche Darstellung wurde verzichtet. Umso auffälliger ist die zwischen zwei Linien umlaufende Inschrift, deren unterer Teil heute verloren ist. Die sehr sorgfältig ausgeführte gotische Majuskel zeigt eine Neigung zur dekorativen Ausgestaltung der Buchstaben, die sonst bei den Eberbacher Inschriften kaum vorkommt. So sind etwa die Enden von Hasten und Bögen zu langen Sporen ausgezogen und an vielen Balken finden sich Zierstriche. Einige Schäfte zeigen Schwellungen, während der Schaft des Buchstaben "I" mit einem runden Nodus in der Mitte verziert ist. Auffällig ist auch die Verwendung von sowohl runden wie geraden Varianten der Buchstaben "N" und "M". Offen bleibt, warum diese Grabplatte mit ihrer Schriftgestaltung so aus der Reihe fällt. Eine mögliche Erklärung wären explizite Vorgaben des Verstorbenen und/ oder die Anfertigung durch eine auswärtige Werkstatt, die keines der anderen Eberbacher Grabmäler geschaffen hat, die aus dieser Zeit erhalten sind.