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Walter V. von Kronberg

Walter setzte sein Geld darüber hinaus für das Kloster Eberbach ein, wo er mit seiner zweiten Ehefrau Elisabeth von Ingelheim unter anderem den Altar der Kapelle der Heiligen Felix und Adauctus stiftete. Damit war auch das Recht verbunden, sich vor diesem Altar bestatten zu lassen. Als Elisabeth 1344 starb, ließ Walter für ihr Grab in der Kapelle eine ungewöhnliche Wappengrabplatte anfertigen, die zugleich auch seiner ersten Ehefrau Lisa von Rheinberg gedachte. Seine eigene Ruhestätte fand Walter dann 1353 direkt daneben. Gemäß der Vereinbarung bei der Stiftung des Altars waren die Eberbacher Mönche verpflichtet, seinen Leichnam aus Kronberg abzuholen und in ihr Kloster zu überführen (siehe Urkunde im Hessischen Hauptstaatsarchiv).

Bild: Urkunde 766 aus dem Bestand 22 des Hessischen Hauptstaatsarchivs

urkunde

Die Gestaltung des Grabdenkmals war ihnen überlassen – und das kann erklären, warum der reiche Ritter eine eher einfache Grabplatte erhielt, deren bildliche Gestaltung sich auf sein Familienwappen beschränkte und den Vorgaben des Zisterzienserordens folgte. Zugleich erklärt sich daraus die Verwendung der gotischen Minuskel für Walters Grabinschrift. Diese Schriftart war um 1350 noch eine junge Entwicklung, die besonders unter Geistlichen beliebt und bei Laien eher selten war. In Eberbach fand sie zur selben Zeit auch Verwendung auf der Wappengrabplatte für Friedrich Brenner von Manubach, deren Herstellung wohl ebenfalls auf den Konvent zurückgeht. Diese Eberbacher Denkmäler stehen am Anfang einer ganzen Reihe von sehr ähnlich gestalteten Wappengrabplatten aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts.

Quelle: DIO Deutsche Inschriften Online (43, Nr. 81), Akademie der Wissenschaften Mainz

Bild Grabmal: Michael Leukel

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