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Ein Grenzstein kehrt Heim

Ein Anruf aus einem kleinen Ort in Rheinland-Pfalz sorgte jetzt bei der Stiftung Kloster Eberbach für große Freude!

Seniorin Hiltrud Graeff (79) aus Perscheid berichtete von einem Stein, der schon seit vielen Jahren im Besitz ihrer Familie sei und den sie nun gerne an Kloster Eberbach übergeben würde. Nach wenigen Sätzen war klar: Die alte Dame beschrieb einen Grenzstein, der möglicherweise einst Eberbacher Besitzungen markierte. Jetzt ist er heimgekehrt.

Der Brocken trägt das Datum 1741. Eingraviert sind die Initialen AE – seit dem Mittelalter verwendet für „Abtei Eberbach“. Dazu zeigt er einen Krummstab – typische Insigne und religiöses Herrschaftssymbol. „Wir haben diesen Stein vor vielen Jahren gefunden, als unser Nachbarhaus und eine Scheune abgerissen wurden“, erzählt Hiltrud Graeff, die bis heute neben ihrem ehemaligen Elternhaus lebt. „Ein Bagger hat ihn damals in zwei Teile gerissen, mein Mann rettete ihn vom LKW. Seitdem lag er hier und er war immer etwas Besonderes für uns, zumal wir wussten, dass die Abtei Eberbach Acker, Wiesen und Weinberge in Perscheid hatte. Es ist mir ein großes Anliegen, dass er nach Kloster Eberbach kommt.“

Nun war es soweit! Ronny Weiß, Teamleiter Infrastrukturelles Gebäudemanagement bei der Stiftung Kloster Eberbach, fuhr in die 80 Kilometer entfernte Ortsgemeinde im Rhein-Hunsrück-Kreis, um das Relikt abzuholen.
„Wir haben bereits zuvor einige dieser Steine gefunden und ausgestellt“, so Ronny Weiß. „Eine Möglichkeit ist, dass er von einer der ehemaligen Eberbacher Besitzungen in dieser Region stammt. Er könnte auch als Teil von Baumasse verwendet worden sein.“

Urkunden besagen, dass der Abteibesitz Ende des 18. Jahrhunderts von den Franzosen eingezogen, 1804 wurde 1,48 Hektar Acker versteigert.

Im Kloster Eberbach hat der Stein nun einen Platz im Lapidarium gefunden.
Ronny Weiß: „Wir werden ihn hier in Ehren halten und sind Frau Graeff und ihrer Familie sehr dankbar dafür.“
Auch die Perscheiderin ist glücklich: „Schön, dass er nun zu Hause ist. Ich freue mich schon darauf, ihn bald einmal persönlich vor Ort zu besuchen!“

Pressemeldung

05.08.2020 ⋅ Aktuelles