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Jüdisches Leben im Dialog in Kloster Eberbach

Unter dem Titel „Jüdisches Leben im Dialog“ zeigt Kloster Eberbach über 100 Fotografien von Rafael Herlich

Es sind Bilder voller Leben und Hoffnung, Bilder voller Geschichte, Gegenwart und Zukunft:
Über 100, teils großformatige Bilder werden in den kommenden Monaten im Mönchsdormitorium und im Abteimuseum des Klosters zu sehen sein. Dargestellt werden Jüdinnen und Juden, die heute in Deutschland leben. Wie sie feiern, Traditionen und ihre Kultur bewahren – und wie sie die Erinnerung an die Shoa prägt.

Emotionale Einblicke, starke Porträts - Jüdisches Leben – wie es heute ist

Rafael Herlich gilt als einer der wichtigsten Chronisten jüdischen Lebens in Deutschland. Er porträtiert jüdische Frauen, Männer und Kinder, Ereignisse im Leben der jüdischen Familien, wichtige Bräuche und Feste in jüdischen Gemeinden. „Ich möchte starke Juden zeigen, selbstbewusste Juden“, sagt der Fotograf, der sich seit Jahren gegen Rassismus und Antisemitismus stark macht, Vorträge hält und Schulen besucht. „Wir dürfen nicht aufhören, miteinander ins Gespräch zu kommen – und vor allem im Gespräch darüber zu bleiben, was nie wieder geschehen darf.“

Uwe Becker, Beauftragter der Hessischen Landesregierung für Jüdisches Leben und den Kampf gegen den Antisemitismus: „Wie kaum ein anderer dokumentiert und portraitiert der Fotograf
Rafael Herlich Jüdisches Leben in unserem Land. Detailreich, emotional und selbstbewusst sind seine Bilder. Dass das Kloster Eberbach seine Pforten für diese Ausstellung öffnet, ist ein wichtiger Schritt für die Vermittlung eines wichtigen Teils der Geschichte und Gegenwart unserer Gesellschaft. Gleichzeitig setzt die Stiftung damit im Jubiläumsjahr von 1700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland auch ein wichtiges Zeichen für das gemeinsame Engagement gegen Antisemitismus, der oftmals seine Wurzeln in Unkenntnis und Vorurteilen gegenüber jüdischem Leben hat. Diese Ausstellung zeigt auf, dass jüdisches Leben Teil der Identität unseres Landes ist und ich bin allen Beteiligten für das Zustandekommen dankbar.“

Martin Blach, Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Kloster Eberbach:
„Wir sind froh, die beeindruckenden Fotos von Rafael Herlich bei uns in Kloster Eberbach zeigen zu dürfen. Eine der Kernaufgaben unserer gemeinnützigen Stiftung ist es, unterschiedlichen Generationen europäische Geschichte zu vermitteln. Und damit daran zu erinnern. Wir hoffen, dass die Bilder vielen Gästen jüdisches Leben näherbringen, so, wie es ist: Ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft - und gleichzeitig eine stete Erinnerung und Mahnung an das dunkelste Kapitel
der deutschen Geschichte, das uns die historische Verpflichtung auferlegt, Verantwortung zu übernehmen und wachsam zu sein. Nie wieder!“

Das ist der Fotograf
Rafael Herlich wurde 1954 in Tel Aviv als Sohn eines Holocaust-Überlebenden geboren. Nach seiner Ausbildung zum Fotografen in Israel begann er 1975 seine berufliche Karriere in Frankfurt am Main, wo er bis heute lebt und Mitglied der jüdischen Gemeinde ist. Der Vater dreier Kinder veröffentlichte sechs Bücher, darunter die Bild-Bände „Nashim“ („Frauen“) und „Gwarim“ („Männer“) und hatte zahlreiche Ausstellungen. Seit 2019 hängen seine Fotos als Dauerausstellung im Hochbunker an der Friedberger Anlage in Frankfurt. Die Veranstaltung ist eingebunden in das bundesweite Festjahr #2021JLID, das der Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“ mit seiner Geschäftsstelle in Köln organisiert und koordiniert. Die Stiftung Kloster Eberbach bedankt sich bei der Holger KoppeStiftung für die freundliche Unterstützung der Fotoschau.

Dr. Holger Koppe, Vorsitzender der Holger Koppe-Stiftung:
„Es gleicht einem Wunder, dass nach 1945 neues jüdisches Leben in Deutschland entstand. Und es ist wichtig, sich die Bedeutung jüdischen Lebens für die europäische Kultur immer wieder in Erinnerung zu rufen. Die Ausstellung „Jüdisches Leben im Dialog“ des Fotografen Rafael Herrlich im Rahmen des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ist ein wichtiger Beitrag zum interkulturellen Dialog und ich habe sie gerne mit meiner Stiftung unterstützt.

20211102_flyer-herlich-ausstellung.pdf*

15.11.2021 ⋅ Pressemeldung