Logo Kloster Eberbach

Der erste Eberbacher Honig ist da

Bienenzucht, Biodiversität, Klostergeschichte: Der erste Eberbacher Honig ist da!

Bienenzucht, Biodiversität, Klostergeschichte
Umweltstaatssekretär Oliver Conz zu Besuch im Kloster

Fleißige Bienen, engagierte Förderinnen und Förderer, die reiche Naturlandschaft des Rheingaus und ein kreatives Team haben es möglich gemacht: Nur ein halbes Jahr nachdem fünf Bienenvölker auf die Anlage des Kulturdenkmals Kloster Eberbach gezogen sind, konnte die Stiftung jetzt den ersten Honig ernten. Die Sorten tragen die Namen besonderer mittelalterlicher Frauen, die durch ihre Großzügigkeit einen Beitrag zur Blüte der ehemaligen Zisterzienserabtei leisteten. Eine Verbindungslinie, die nun Umweltstaatssekretär Oliver Conz mit seinem Besuch würdigte.
Nach wochenlanger Vorarbeit schuf das Team rund um den Naturschutzbeauftragten der Stiftung Ronny Weiß unter professioneller Betreuung im Mai dieses Jahres die Anfänge für eine eigene Kloster-Imkerei. Mit zunächst fünf Wirtschaftsvölkern und ca. 40.000 Bienen pro Stamm der Art „Carnica“ lebt damit die Tradition der klösterlichen Bienenzucht wieder auf.
Eines der ersten Gläser des Klosterhonigs erhielt Oliver Conz, Staatssekretär im Hessischen Umweltministerium, bei seinem Besuch. „Ich freue mich, dass sich die Stiftung Themen wie dem Erhalt der Artenvielfalt im Kontext der Geschichte des Klosters erfolgreich annimmt. Kloster Eberbach ist ein besonderer Ort mit Strahlkraft in und für Hessen. Deshalb sind Umwelt- und Artenschutz hier genauso gut platziert wie Kulturvermittlung und Denkmalpflege.“
Schon im Mittelalter waren Klöster Orte der Bienenzucht, so auch Eberbach. Die Herstellung von Kerzen aus Bienenwachs war für die Zisterziensermönche ebenso bedeutend wie die Honigerträge. Bernhard von Clairvaux, Gründervater der Abtei, wurde auf Abbildungen häufig mit einem Bienenkorb als Attribut dargestellt.
„Es geht uns um weit mehr als die Gewinnung von Honig! Wir wollen ab dem kommenden Frühjahr hier vor Ort Imkerei-Führungen für Kinder und Jugendliche genauso wie für unsere Gäste anbieten und so einen Beitrag zum tieferen Verständnis für die hohe Bedeutung der Bestäuber in unserem Ökosystem leisten“, erläutert Julius Wagner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kloster Eberbach. „Ermöglicht haben dies viele Spenderinnen und Spender und dafür sind wir dankbar. Zudem planen wir die Errichtung eines Eberbacher Bienenhauses aus Fachwerk mit dem jungen Künstler Marten Schech. Darin sehen wir eine wertvolle Gemeinschaftsarbeit in Gestalt eines großen Fundraising- und Beteiligungsprojekts im Zeichen von Umweltbewusstsein, Geschichte und Kunst.“
Natürlich durfte bei einem solchen Herzensprojekt auch die Namensfindung nicht zufällig geschehen. „In Erinnerung an die Wohltäterinnen dieses besonderen Ortes haben wir die Sorten nach einigen dieser bemerkenswerten Frauen benannt und die Erklärung als Anhänger an die fertigen Gläser geheftet“, erklärt Wagner.
Die 245-Gramm-Gläser werden in der Adventszeit für 11,36 Euro (1136 ist das Gründungsjahr des Klosters) vor Ort erhältlich sein. Sie sind Teil des Spendenprojekts „Apis monastica“ – die Klosterbiene. 5 Euro jedes Glases gehen direkt in den Spendentopf für das geplante Bienenhaus, das generationsübergreifend Wissen rund um die Wichtigkeit der Natur und ihrer Güter vermitteln und als ein Lern- und Erlebnisort für alle Generationen, vor allem aber für Schulklassen der Region, genutzt werden soll.

Übrigens:
Der Ursprung der Hausbienenhaltung wird schon im 7. Jahrtausend v. Chr. in Anatolien vermutet. Bei Ausgrabungen von Pharaonengräbern wurde Honig als Grabbeigabe gefunden. Um 3000 v. Chr. galt Honig im Alten Ägypten als „Speise der Götter“ und als Quelle der Unsterblichkeit: Ein Topf Honig hatte einen Wert vergleichbar dem eines Esels. Nach Augustinus ist der Honig ein Bild für die Zärtlichkeit Gottes und seine Güte.

pm-der-erste-eberbacher-honig-ist-da.pdf

03.11.2023 ⋅ Pressemeldung