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Geheime Türen öffnen sich

Im Ostflügel von Kloster Eberbach werden faszinierende Türen geöffnet

Mit einem „Rumms!“ fiel jetzt der Startschuss für den letzten großen Bauabschnitt der
Generalsanierung von Kloster Eberbach. Der Durchbruch aus der ehemaligen Fraternei, dem Brüdersaal und Arbeitsraum der Mönche, in den Kreuzgang steht exemplarisch für eine der Türen, die zukünftig im Ostflügel des fast 900-jährigen europäischen Kulturdenkmals im Rheingau für Besucherinnen und Besucher geöffnet werden, um dahinter verborgene Schätze zu zeigen.

„Es gehört zu unserem Auftrag als gemeinnützige Stiftung, hier vor Ort Geschichte erlebbar zu machen“, sagt Martin Blach, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Kloster Eberbach. „Daher unternehmen wir alle nur möglichen Anstrengungen, um weitere Teile der Anlage und der Bauten im Rahmen des vom Land Hessen großzügig geförderten Projektes so herzurichten, dass der Zugang zu diesen wertvollen, historischen Stätten ermöglicht wird.“
Als eine erste Maßnahme werden in den kommenden Monaten die Wände des Cabinetkellers vom so genannten „Kellertuch“, einem Schimmelpilzbefall, sowie von weiteren Putzschichten befreit, um das einstige Mauerwerk sichtbar zu machen. „Die bisherige Raumaufteilung soll angepasst, um eine Weinbar sowie einen Weinautomaten ergänzt und zukünftig für alle Gäste nutzbar gemacht werden“, erklärt Sebastian Macho, Leiter des Gebäudemanagements der Stiftung Kloster Eberbach.
Eine nächste Tür öffnet sich im Aufgang ins obere Geschoss des Geböudetraktes - und gibt den Blick auf ein bisher verborgenes Kleinod frei. „Hier befand sich der erste Schlafsaal der Mönche, bevor das riesige Mönchsdormitorium im Geschoss darüber errichtet wurde“, so Sebastian Macho. „Dies ist somit einer der ältesten Räume des Klosters überhaupt!“
Ebenfalls in der Kammer versteckt: Eine ehemalige Gefängniszelle aus der späteren Nutzung des Klosters als Haftanstalt. Eine weitere Attraktion wartet schließlich im Obergeschoss: Die „geheime Tür“, vielen
bekannt aus dem Film „Der Name der Rose“. Anders als im Film verbirgt sich keine Bibliothek hinter dem hölzernen Zugang, sondern eine Stiege zu Dachstuhl und Uhrwerk. Sebastian Macho: „Der vorhandene Aufgang soll für Besucherinnen und Besucher so ausgebaut werden, dass er gut und sicher in Rundgänge einbezogen werden kann und damit erstmalig ein Blick in die beeindruckende Dachkonstruktion möglich ist.“
Neben den erweiterten Zugangsmöglichkeiten werden im Rahmen der Sanierung u.a. das Mönchsdormitorium und der Cabinetkeller mit neuem Beleuchtungskonzept und erweiterten Stromkapazitäten ausgestattet, um für zukünftige Veranstaltungsformate gut aufgestellt zu sein.
Bei allen Maßnahmen stehen auch die Themen Nachhaltigkeit, schonender Umgang mit Ressourcen und das Energiemanagement im Fokus der Bemühungen. Macho: „Wir sind die einzige historische Anlage, deren Energiemanagement nach ISO 50001, einem internationalen Standard, zertifiziert ist.“ Ebenfalls als erstes Kulturdenkmal überhaupt konnte das „Neue Krankenhaus“, ein Bau von 1752, in dem u.a. die Stiftungsverwaltung untergebracht ist, soeben mit „intelligenten Thermostaten“ der Hamburger Firma „vilisto“ ausgestattet werden. „Hier schaffen wir ohne Veränderung der Bausubstanz eine effiziente
Reduzierung des Wärmeverbrauchs und der CO2-Emissionen und setzen ein Zeichen im Geist unserer Gründungsväter: Bei uns trifft das Mittelalter die Moderne!“
pm-startschuss-letzter-grosser-bauabschnitt-generalsanierung.pdf

20.01.2022 ⋅ Pressemeldung