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Wein

Geschichte des Weinguts

Vinifizierte Kostbarkeiten

Durch die Einrichtung des Cabinetkellers entstanden schon im 18. Jahrhundert vinifizierte Kostbarkeiten, die bis zum heutigen Tag in der Schatzkammer des Klosters zu finden sind und
die wertvollste Sammlung deutscher Weine in der ganzen Welt darstellt.

Eberbach wurde im Jahre 1803 von der Säkularisation erfasst. Die letzten Mönche verließen das Kloster, da durchstreiften bereits Beamte des neuen Besitzers, Fürst Friedrich August von Nassau- Usingen, die Räume, um bald alles von Wert zum Verkauf zu bringen. Während das geistliche Leben des Klosters jetzt sein Ende fand, lebte die Pflege des Weinbaus fort. Der Grundbestand der Weinberge wurde sogar vermehrt. Bald etablierte der Herzog Weine aus dem herzoglich-nassauischen Cabinetkeller zum festen Bestandteil an den Tafeln der europäischen Adelshäuser.

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Das Erbe der Mönche weitertragen

Alle weltlichen Nachfolger im Kloster Eberbach wuchsen in die Rolle der Eberbacher Mönche hinein.
Sie sahen sich der großen Tradition verpflichtet, die in sieben Jahrhunderten gewachsen war. So setzte das Weingut mit Musterfunktion wichtige Maßstäbe. Dazu gehörten neue Wege im naturnahen Weinbau, der schonende Weinausbau, innovatives Marketing und zunehmend der Aufbau von zeitgemäßen Vermarktungsstrukturen, wofür bereits 1806 mit der Einführung von Weinversteigerungen eine zukunftsweisende Grundlage geschaffen wurde.

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12. bis 16. Jahrhundert

1136
Klostergründung durch den heiligen Bernhard – Einzug der ersten 13 Zisterziensermönche aus Clairvaux

12. – 13. Jhd.
Kloster Eberbach entwickelt sich zum bedeutendsten zisterziensischen Wirtschaftskomplex im deutschen Mittelalter – Wein wird erstrangiges Handelsgut und damit wirtschaftliche Grundlage des Klosters

13. – 16. Jhd.
Enorme Entwicklung des Weingutes – Das Weingut wird zum größten auf deutschem Boden und bewirtschaftet Flächen im Rheingau und in Rheinhessen sowie an der Nahe, am Mittelrhein und an der Bergstraße

17. und 18. Jahrhundert

17. Jhd.
Plünderung im Dreißigjährigen Krieg – Flucht der Mönche vor schwedischen Besatzungstruppen für 3 Jahre

1730
Einrichtung des Cabinetkellers für vinifizierte Kostbarkeiten – Geburtsort des Begriffs „Kabinett“ auf späteren Weinetiketten

1753
Edelfaules Lesegut - Die Vorteile spätgelesener edelfauler Trauben werden im Kellerbuch festgehalten und lobend registriert.

18. Jhd.
Errichtung einer Mauer um den gesamten Steinberg - Zum Schutz vor Traubendieben entsteht das Bauwerk um die älteste Monopollage der Welt.

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19. Jahrhundert

19. Jhd.
Säkularisation- Geistliche Fürstentümer und Klöster werden ihrer weltlichen Macht entkleidet und um ihre Besitztümer gebracht. Kloster Eberbach wird an Friedrich August von Nassau-Usingen übereignet.

1803
19. September Aufhebung der Abtei und Einrichtung einer Fürstlichen Weinkellerei.

1806
Einführung von Weinversteigerungen - Um neue Absatzwege zu erschließen, lässt der Herzog von Nassau im Kloster Eberbach erstmals Weine versteigern.

Einrichtung der Schatzkammer „Herzoglich Nassauischer Cabinetskeller“. Erhaltene Flaschenweinbestände reichen bis ins Jahr 1706 zurück.

1866
Einrichtung der bedeutendsten königlich-preußischen Weinbaudomänenverwaltung. Nachdem das Herzogtum Nassau den Deutschen Krieg 1866 an der Seite Österreichs verloren hatte,
wurde es von Preußen annektiert. Hohe Investitionen und der fortlebende Innovationsgeist bereicherten den Weinbaubetrieb um wertvolle Lagen (u. a. im weltberühmten Baiken) und zukunftsweisende Bewirtschaftungsmethoden. Zur Bodenverbesserung hatten die Domänenherren bald Felsen ausgebrochen, Parzellen aufgefüllt und Weinbergsmauern gesetzt – im Wesentlichen das heutige Landschaftsbild bedeutsamster Lagen.

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20. Jahrhundert

20. Jhd.
Wertvollster Weinbergsbesitz aller deutschen Weingüter. Kein anderes Weingut verfügt über eine größere Rebfläche innerhalb der Lagen, die in der ältesten Lagenkarte der Welt 1867 mit der höchsten Kategorie versehen wurden. Unbestritten sind die Weinbergslagen noch heute die wertvollsten in Deutschland.

1900
Rauenthaler Baiken - Eine der wertvollsten Lagen Deutschlands. 1900 kauften die Preußen für 1,2 Mio Goldmark (ca. 7,5 Mio. Euro) einen großen Besitz im Rauenthaler Berg. Darunter auch beste Parzellen im Baiken.

1910
Mitbegründung des Verbandes der Naturweinversteigerer – Der heutige „Verband der Prädikatsweingüter“ (VDP). Andreas Czéh, Direktor der Königlich-Preußischen Weinbaudomäne, trug dadurch mit weiteren 15 Herren maßgeblich dazu bei, ein bleibendes Qualitätsversprechen für erlesenen Weingenuss zu besiegeln.

1924
Ein Musterbetrieb – die Domäne Assmannshausen – am Fuße des Höllenbergs wurde 1924 von den Preußen errichtet. Der modernste Rotweinkeller seiner Zeit. Dank der intensiven Selektionsarbeit der preußischen Staatsdomäne konnte der stark gefährdete Spätburgunderanbau dadurch fortgeführt werden. Der Weinkeller der Domäne war von Beginn an ganz dem Ausbau des Rotweins verschrieben; seine Prinzipien sind Maßstab bis in die heutige Zeit. Die Rotweintradition des Weingutes Kloster Eberbach reicht bis in die Gründungsjahre der ehemaligen Zisterzienserabtei zurück. So haben die Mönche im 12. Jahrhundert aus dem Burgund die anspruchsvolle Burgunderrebe aus ihrer Heimat mitgebracht und im Rheingau kultiviert.

1928
Errichtung der Domäne Rauenthal mitten im Rauenthaler Berg - Wegweisende Arrondierung und Entwicklung von Bewirtschaftungsmethoden.

1945
Das Kloster wird Eigentum des Landes Hessen verwaltet durch die Hessischen Staatsweingüter.

1946
Domäne Bergstraße wird Teil der Hessischen Staatsweingüter - Das Weingut im ehemaligen Rebmuttergarten, dem Heppenheimer Centgericht. Wie auch die rheingauer Domänenweingüter verbindet das Band der Geschichte die bergsträßer Domäne mit dem Kloster Eberbach. Gegründet wurde die Domäne in ihrer heutigen Ausprägung im Jahr 1904 durch den Großherzog von Hessen-Darmstadt. Stets gingen von der Domäne Impulse für die Entwicklung des hiesigen Weinbaus aus.

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Gegenwart

1998
Überführung der Klosteranlage in das Eigentum einer gemeinnützigen Stiftung öffentlichen Rechts - Die Stiftung Kloster Eberbach und das Weingut machen die einzigartige Wein- und Kulturgeschichte der Abtei für Besucher und Gäste erlebbar

2003
Überführung des Weinguts in die „Hessische Staatsweingüter GmbH Kloster Eberbach“ Geschäftssitz bleibt Kloster Eberbach, so dass sich das Weingut nach wie vor am Ort seiner Wurzeln befindet.

2008
Einweihung des Steinbergkellers – Vorbild deutscher Kellereiarchitektur. Die Verbindung zwischen einzigartiger Tradition, kompromissloser Qualitätsphilosophie und Innovation auf höchstem Niveau.

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Historie

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Eine spannende Reise durch die Zeit: Die Abteigeschichte gibt Ihnen spannende Einblicke in die wechselvollen Jahrhunderte der Zisterzienserabtei.

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Wein

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Führungen und Weinproben

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Unsere Führungen nehmen Sie mit auf eine Reise durch die Zeit. Genießen Sie ausgesuchte Weine und erleben Sie eines der am besten erhaltenen Klöster Europas.

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